Liebe, Zitate

Sie lächelte und lehnte sich an ihn. Er spürte, wie etwas in ihm sich öff nete und ausbreitete, warm und weich und weit, etwas, das ihn niederzog wie mit vielen Händen, und es war plötzlich unerträglich, daß sie nebeneinander standen, auf Füßen, schmalen Plattformen, lächerlich aufgerichtet, balancierend; anstatt es zu vergessen und niederzusinken, dem Schluchzen der Haut nachzugeben, dem Ruf hinter den Jahrtausenden, als es das alles noch nicht gab, Gehirn und Fragen und Qual und Zweifel – nur das dunkle Glück des Blutes …

Liebe verdirbt den Charakter.

Je mehr Liebe man gibt, desto mehr besitzt man davon.

Liebe ist kein Wort dafür. Es ist nicht genug. Es ist nur ein geringer Teil, es ist nur ein Tropfen in einem Fluß, ein Blatt an einem Baum. Es ist so viel mehr.

Die Liebe ist ein hoherer Richter als das Gesetz.

Schelten Sie diese Liebe nicht, Lisaweta; sie ist gut und fruchtbar. Sehnsucht ist darin und schwermütiger Neid und ein klein wenig Verachtung und eine ganze keusche Seligkeit.

Ohne Liebe kehrt kein Frühling wieder,
Ohne Liebe preist kein Wesen Gott!

Ob ich dich liebe, weiß ich nicht.
Seh‘ ich nur einmal dein Gesicht,
Seh‘ dir ins Auge nur einmal,
Frei wird mein Herz von aller Qual.
Gott weiß, wie mir so wohl geschicht!
Ob ich dich liebe, weiß ich nicht.

Daß Menschen sich lieben, ist alles; ein Wunder und das Selbstverständlichste, was es gibt, das habe ich heute gefühlt, als die Nacht in einen Blütenbusch zerschmolz und der Wind nach Erdbeeren roch, und ohne Liebe ist man nur ein Toter auf Urlaub, nichts als ein paar Daten und ein zufälliger Name, und man kann ebensogut sterben …

Liebe, dachte er. Auch das ist Liebe. Das alte Mirakel. Es wirft nicht nur den Regenbogen der Träume an den grauen Himmel der Tatsachen – es verklärt sogar einen Scheißhaufen mit romantischem Licht – ein Wunder und ein toller Hohn.

Du warst mir – wie soll ich es Dir sagen? jeder einzelne Vergleich ist zu gering, – Du warst eben alles, mein ganzes Leben. Alles existierte nur insofern, als es Bezug hatte auf Dich, alles in meiner Existenz hatte nur Sinn, wenn es mit Dir verbunden war. Du verwandeltest mein ganzes Leben.

Ulrich, der nun etwas Verständliches sagen wollte, benützte die Gelegenheit, um beiläufig darauf hinzuweisen, daß ja auch die Liebe zu den religiösen und gefährlichen Erlebnissen gehöre, weil sie den Menschen aus den Armen der Vernunft hebe und ihn in einen wahrhaft grundlos schwebenden Zustand versetze.

Lieben – das ist jemand, mit dem man alt werden will.

Wer liebt, ist jenseits seiner Grenze.

Es behütet uns davor, Rentiers der Leidenschaft zu werden. Es hält uns die Liebe rein – sie bleibt eine Flamme – und wird kein Kochherd für den Familienkohl.

Liebe ist kein Teich, in dem man sich immer spiegeln kann, Joan. Sie hat Ebbe und Flut. Und Wracks und versunkene Städte und Okto- pusse und Stürme und Goldkisten und Perlen. Aber die Perlen liegen tief.

Liebe ist große Fremdheit: da sind zwei und jeder ist auf einem anderen Stern und keiner kann je etwas vom andern wissen. Und auf einmal gibt’s keine Entfernung mehr und keine Zeit und sie sind ineinandergestürzt, so daß sie nichts mehr von sich und nichts mehr voneinander wissen und auch nicht mehr zu wissen brauchen.