Lion Feuchtwanger, Zitate

Von dem feinen Genuß, die Macht heimlich zu halten, sie zu haben und nichts davon zu zeigen, von diesem feineren Genuß des Stillfürsichauskostens verstand sie nichts.

Und wie am Firmament, so die Erde einschließt, die Sterne und Sternbilder sind und uns das Verborgene künden und tiefes Geheimnis, so sind auf der Haut unseres Leibes Linien und Falten und Zeichen und Züge, und sie sind die Sterne und Sternbilder des Leibes, und sie haben ihre Heimlichkeit, und der Weise liest sie und deutet sie.

Haß des Landes! Wer, so er was taugt, hat nicht den Haß des Landes gegen sich? Wer anders ist als die anderen, hat den Haß des Landes. Haß des Landes hebt den Kredit.

Seine zahllosen Geschäfte hatten ihm das Auge geschärft für die Zusammenhänge, und er wußte mit einem gutmütigen und spöttischen Wissen um die feinen, lächerlichen Gebundenheiten der Großen. Er wußte, es gab nur Eine Realität auf dieser Welt: Geld.

Ich für meine Person glaube das einzige Mittel, [die Welt] zu ändern, ist, sie zu erklären. Erklärt man sie plausibel, so ändert man sie auf stille Art, durch fortwirkende Vernunft.

Lieben – das ist jemand, mit dem man alt werden will.

Haut, Fleisch, Knochen, Adern sind ein Kleid, eine Schale, und nicht der Mensch selbst. Aber die Geheimnisse der höchsten Weisheit sind in der Ordnung des menschlichen Leibes.

Jeder Verständigungsversuch gilt diesen Leuten nur als Zeichen von Schwäche: die einzige Sprache, die sie verstehen, ist die der Gewalt.

Sein Gedächtnis, ein ungeheures Museum, das alles in zuverlässiger Konservierung hegte, hielt Gesichter, Leiber, Duft, Stellung in sicherer Treue fest; weiter rührte keine.

Gewiss, die Finsternis ist das Übliche und das Licht die Ausnahme. Doch gerade in der ungeheuren Masse Unlicht ist das bisschen Licht doppelte Freude. (…) Ich habe die Zuversicht, dass das Licht bleiben und dass es sich mehren wird. (…)