Rainer Maria Rilke, Zitate

Die Eltern sollen uns nie das Leben lehren wollen; denn sie lehren uns ihr Leben.

Die Zukunft zeigt sich in uns – lange bevor sie eintritt.

Je mehr Liebe man gibt, desto mehr besitzt man davon.

Die Freude ist ein Moment, unverpflichtet, von vornherein zeitlos, nicht zu halten, aber eigentlich auch nicht wieder zu verlieren.

Wir haben keinen Grund, gegen unsere Welt Misstrauen zu haben, denn sie ist nicht gegen uns.

Sie müssen denken, dass das Leben Sie nicht vergessen hat, dass es Sie in der Hand hält. Es wird Sie nicht fallen lassen.

Jeder schafft die Welt neu mit seiner Geburt, denn jeder ist die Welt.

Das ist die Sehnsucht: wohnen im Gewoge und keine Heimat haben in der Zeit.

Rose, oh reiner Widerspruch, Lust,
Niemandes Schlaf zu sein unter soviel
Lidern.

Du musst das Leben nicht verstehen, dann wird es werden wie ein Fest.

Der Tod ist groß. Wir sind die Seinen, lachenden Munds. Wenn wir uns mitten im Leben meinen, wagt er zu weinen mitten in uns.

Du wacher Wald, inmitten wehen Wintern
hast du ein Frühlingsfühlen dir erkühnt,
und leise lässest du dein Silber sintern,
damit ich seh, wie deine Sehnsucht grünt.

Es gibt den Tod im Leben, und es erstaunt mich, daß man dies ignoriert. Der Tod, dessen erbarmungslose Gegenwart wir in jeder von uns überlebten Veränderung erfahren, da man das Sterben langsam erlernen muß. Man muß sterben lernen: dies ist das ganze Leben.

Will dir den Frühling zeigen,
der hundert Wunder hat.
Der Frühling ist waldeigen
und kommt nicht in die Stadt.

Die Einsamkeit ist wie ein Regen.
Sie steigt vom Meer den Abenden entgegen;
von Ebenen, die fern sind und entlegen,
geht sie zum Himmel, der sie immer hat.
Und erst vom Himmel fällt sie auf die Stadt.

Herz ist so trübe
voll Sorg und Qual.
Wo ist die Liebe?
Es war einmal…

Du Dunkelheit, aus der ich stamme
ich liebe dich mehr als die Flamme,
welche die Welt begrenzt,
indem sie glänzt
für irgend einen Kreis,
aus dem heraus kein Wesen von ihr weiß.